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SAGA MUSEUM in Reykjavik
Die Zeit ist knapp in Reykjavik. Wie bei jedem Stopp auf den Kreuzfahrten in nur wenigen Stunden eine Stadt, ein Land oder eine Kultur zu erleben. Aber Sturm über Schottland und damit Sperrung eines Tenderhafens dort schenkte George einen weiteren Tag in Islands Hauptstadt: Zeit zum Bummeln und Museen schauen.
So führte der Weg zum „Meet the Vikings“ Saga Museum am alten Hafen.
Das Museum ist von seiner Größe übersichtlich, verfolgt aber ein klares Konzept und hinterlässt viele positive Eindrücke und Wissen über die Besiedlung Islands und die Geschichte der Wikinger, wie es sonst auf wohl keine Weise in so kurzer Zeit vermittelbar wäre.
Mit dem Audio-Guide, der beim Eintritt überreicht wird (in vielen Sprachen, u.A. deutsch), durchläuft George 17 Stationen, die alle in Form eines „Wachsfigurenmuseums“ (wohl meist eher Latex) in Originalgröße und mittendrin Szenen aus der Geschichte und Sagen aus der Zeit der Besiedlung Islands im 9. Jahrhundert über die Entdeckung Grönlands und Neufundlands bis hin zum Zerfall dieser isländischen Kultur im Mittelalter darstellt.
Wer sich – wie George vor einigen Jahren zur Planung und Erstellung der PASST! Wikinger-Schnittmuster – ein wenig mit verfügbarer Literatur zu Wikinger-Kleidung, -Schmuck und -Zubehör beschäftigt hat, glaubt sich in die Buchseiten hineinversetzt: Liebevoll erstellte Kleidungsstücke, glaubhaftes Zubehör und (meist) verblüffend lebensechte Figuren fesseln wie die spannend erzählten Geschichten dazu.
Die Stunde des Durchschreitens der einzelnen Stationen vergeht wie im Flug: Glücklicherweise an diesem Mittwoch morgens nicht zu voll, steht George vor den lebensechten Dioramen und versucht möglichst viele der Informationen aufzusaugen. Wussten Sie beispielsweise, dass die männlichen Siedler in Island zwar Wikinger waren, ihre Siedler-Frauen aber oft auf dem Weg – meist aus Schottland – „mitgenommen“ haben? Dies zeigen aktuelle genetische Studien der Urbevölkerung.
Ergänzt wird die Ausstellung durch einen Film über die Entstehung der Figuren, Kleidungsstücke und des Zubehörs aus dem Museum. Unbedingt sollte man sich setzen und schauen und staunen.
Wer wirklich schöne, authentische Replikate von Wikinger-Schmuck oder Kleidungszubehör wie Spangen oder Fibeln sucht, wird im Museums-Shop fündig. Qualitativ beeindruckend – deutlich besser als alles, was George bisher gesehen hat. Wie alles in Island hat auch hier alles seinen Preis.
Und wer jetzt hungrig ist, kann noch das kleine, aber feine Restaurant im Museumsgebäude besuchen.
Empfehlung: Absolut sehenswert!
Webseite des Museums: www.sagamuseum.is
Schnittmuster zum Thema:
Die Ausstellung im Saga Museum in Reykjavik ist ein Quell der Inspiration über das Leben und die Kleidung der Wikinger. Wer selbst Wikingerkleidung anfertigen möchte, wird im PASST! Schnittmuster Shop fündig:
Viele Schnittmuster für Wikinger Kleidung – Kleid, Unterkleid, Bruche, Umhang, Zubehör und vieles mehr. Einzeln oder als günstige Set.
SCHNEIDERN IM MITTELALTER jetzt als eBook erhältlich
Seit heute ist das Buch „SCHNEIDERN IM MITTELALTER: Historisches, Hintergründe und Nähprojekte nach Maß“ als eBook bei Amazon (www.amazon.de/dp/B00JUWX03I) erhältlich.
Inhaltlich überarbeitet und um einige Nähprojekte gegenüber den Blog-Artikeln ergänzt, ist dieses Buch die richtige Lektüre für alle historisch interessierten SelberschneiderInnen.
Der erste Teil des Buches beschreibt die mittelalterliche Herstellung von Kleidung: Materialien, Technik sowie typische Kleidungsstücke – immer auch mit dem Seitenblick auf die heutigen Möglichkeiten hinsichtlich Materialverfügbarkeit, Technik und Zeitgeist.
Der zweite Teil umfasst 8 Nähprojekte, in denen eine Garderobe für die Frau und den Mann (und auch die Kinder) erläutert wird aus den Stücken Cotte, Seitlich offenes Kleid, Gebende, Bruche, Kapuzenhaube, Halbkreismantel und Kugelknopf. Eine Mitra erlaubt auch die vorweihnachtliche Nutzung.
Wer dieses Buch nicht ausschließlich aus allgemeinem Interesse liest, sondern gleich mitschneidern möchte: Ergänzend stehen die Schnittmuster der Nähprojekte als Set für die Maßschnittmuster-Software PASST! zur Verfügung. Der 10-Euro-Gutschein im Buch als Rabatt auf die Schnittmuster entlastet die Hobby-Kasse.
Schneidern im Mittelalter (13/13): Weihnachts-Nähprojekt MITRA
SCHNEIDERN IM MITTELALTER
Folge 13 – Weihnachts-Nähprojekt: MITRA
George hat eine Weihnachtsüberraschung versprochen in seinem Buch „Schneidern im Mittelalter“. Recherche ist angesagt. Was wäre zu schneidern zum Thema Weihnachten, ohne gleich in die Fänge der roten Marketingphantasien eines führenden amerikanischen Erfrischungsgetränks zu geraten?
Termine in der Weihnachtszeit
Die Termine und Gebräuche des Christentums rund um das Weihnachtsfest herum festigten sich in der Zeit zwischen spätem Altertum und frühem Mittelalter, etwa in den Jahren 300 bis 700 n.Chr.. Während früh noch die eine Fastenzeit ab November auf die Erscheinung des Herrn am 6. Januar vorbereitete, entwickelte sich dann eine Adventszeit von genau 4 Sonntagen vor dem 25. Dezember – wer mag darf gern selbst versuchen schlussendlich zu durchdringen, wie die Geburt Christi auf dieses Datum festgelegt wurde – im 7. Jahrhundert.
Nikolaus
Eigentlich gar nicht wirklich mit dem Weihnachtsfest verbunden ist die Geschichte um Nikolaus von Myra (an der Mittelmeer-Küste der heutigen Türkei), einem gutherzigen Bischof im 4. Jahrhundert. Ihm werden eine Reihe von Hilfsaktionen in Form von Geschenken an Verzweifelte und Bedürftige nachgesagt. So soll er unter anderem weiblichen Jugendlichen durch einen im Strumpf durch den Kamin zugestellten Geldbetrag eine freie Berufswahl ermöglicht haben.
Am Namenstag Nikolaus am 6. Dezember wird diesem Mann deshalb seit dem frühen Mittelalter gedacht, Kinder werden beschenkt. Dieser Bischof ist auch einer der Vorbilder für den Weihnachtsmann, der dann später die Verantwortung für Geschenke zum Weihnachtsfest übernahm. Dadurch, durch seine thematisch passende Gesinnung und durch die zufällige terminliche Lage des Namenstags im Advent wird Bischof Nikolaus heute in enger Verbindung zu Weihnachten wahrgenommen.
Wenn auch wie damals üblich einige Jahrhunderte verspätet, so sind doch erste ausführliche Lebensbeschreibungen und zahlreiche Abbildungen von Nikolaus von Myra ab dem 5. Jahrhundert erhalten, die den Bischof in seiner damals typischen Arbeitskleidung zeigen – Tunika, Umhang, Mitra.
Und schon sind wir beim gesuchten Kleidungsstück zum Selberschneidern: der Mitra.
Mitra
Die Mitra ist seit dem Mittelalter die traditionelle Kopfbedeckung von Bischöfen, zu gewissen Anlässen fast unverändert bis heute. Sie besteht aus einem festen, schildförmigen Vorder- und Hinterteil, zusammen- und am Kopf gehalten durch eine Innenmütze. Hinten sind zwei Bänder befestigt, die das Alte und Neue Testament symbolisieren.
Für die Mitra wurde als Material Leinen oder Seide verwendet, je nach Anlass teils umfangreich verziert, beispielsweise mit Borten oder Edelsteinen. Farblich bieten sich historisch wie thematisch vor allem Weiß, Gold und Rot an (Insider mögen bitte diese Vereinfachungen entschuldigen – dennoch hofft der Autor auf gelungenere Ergebnisse als das Filz-Teil aus dem Supermarkt).
Das Schnittmuster MITRA
Das Schnittmuster MITRA zeigt vier verschiedene, verbreitete Formen dieser Kopfbedeckung. Der Schnittmusterbogen ist ab sofort kostenlos verfügbar (Details siehe unten).
Für eine komplette Darstellung des Nikolaus (Ihr Nachwuchs wird die historische Authentizität sicher zu schätzen wissen!): eine knöchellange TUNIKA als Untergewand, Schultersack (für Geschenke) und Beutel (für willkommene Geldzuwendungen) aus dem Bogen ALLTAG IM MITTELALTER, HALBKREISMANTEL dreiviertellang mit umlaufender breiter Borte für drüber, durch eine große Fibel geschlossen. Ein großes Kreuz an langer Kette vor der Brust ergänzt den perfekten Eindruck. Bitte kein Polyesterbart.
Das Schnittmuster im Download beinhaltet eine bebilderte Schritt-für-Schritt Nähanleitung.
Das Schnittmuster zum Nähprojekt: Das Schnittmuster steht für die Maßschnittmuster-Software PASST! (kostenloser Download auf der Seite www.passt-online.de) und in vielen Standardgrößen kostenlos in der Rubrik „Gratis“ zur Verfügung. |
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Schneidern im Mittelalter (12/13): Rückblicke und Ausblicke
SCHNEIDERN IM MITTELALTER
Folge 12 – Rückblicke und Ausblicke
Sie lesen jetzt das letzte „offizielle“ (s.u.) Kapitel dieses Buches – vielen Dank für Ihr Interesse!
Hat Ihnen die kleine Einführung in das mittelalterliche Schneidern gefallen? Haben Sie sich selbst an einem oder mehreren der Nähprojekte versucht? Zu viel Theorie? Zu viel Praxis? Zu trivial? Zu kompliziert? Oder auch einfach super?
Rückmeldung willkommen! Gerne auch mit einem Foto Ihrer Schöpfungen auf Basis der Buch-Schnittmuster.
Falls Sie neu dazugestoßen sind, nach der Erstveröffentlichung hier im Blog, können Sie alle Kapitel in der Rubrik „Artikel“ dennoch ganz in Ruhe nachlesen und nachschneidern. Die Schnittmuster sind dann zwar nicht mehr kostenlos, aber auf www.passt-online.de zum günstigen Set-Preis als Maßschnittmuster für PASST! erhältlich: HXX1330SETSIM „Set SCHNEIDERN IM MITTELALTER“.
Apropos PASST!: Sollten Sie die Schnittmuster noch in einer Standard-Konfektionsgröße bestellt haben, können Sie jetzt alle unsere Schnittmuster auch nach Ihren persönlichen Maßen ausgeben. Auf der genannten Adresse unsere kostenlose Maßschnittmuster-Software PASST! herunterladen und Ihre Schnittmuster-Lizenzen importieren. Und schon passt! es nicht nur Ihnen, sondern auch Ihrem Partner, Ihren Kindern, Ihren Puppen, Ihrer Theatergruppe…
Außerdem finden Sie auf www.passt-online.de auch viele weitere Schnittmuster.
Dieses Buch hat sich ja speziell mit einigen Modellen des 12. bis 14. Jahrhunderts beschäftigt („Kollektion 1330“). Online finden Sie noch eine „Kollektion 1495“ mit interessanten Modellen des Spätmittelalters sowie eine Reihe von frühmittelalterlichen Stücken („Kollektion 800“).
Und wer das Mittelalter einmal verlassen möchte: Es warten auch authentische, digitalisierte Original-Schnittmuster der letzten 150 Jahre „Retro“ sowie natürlich das Kernprogramm: Basis-Schnittmuster alltäglicher Kleidungsstücke für jeden Anlass in zehntausenden Varianten nach Ihren persönlichen Maßen.
Während des Schreibens und der Veröffentlichung der einzelnen Kapitel sind noch viele Ideen entstanden, viele Anregungen hätten Wert eingearbeitet zu werden. Von Tippfehlern, vanished Satzzeichen und lektorenresistenten Bandwurmformulierungen ganz zu schweigen.
Der Plan der kommenden Wochen ist, dies als Chance aufzunehmen, sich einmal als eBook Autor zu versuchen – alles in einem Guss, ergänzt und verhübscht aufzubereiten. Lockeres Ziel ist die Veröffentlichung im Frühjahr 2014. Das wäre auch Ihre Chance, alles einmal am Stück und am Strand zu lesen. Mehr dazu Anfang kommenden Jahres hier im Blog.
Und hier ist jetzt s.u.: Es folgt noch das versprochene „Weihnachtskapitel“ – ein bisschen mittelalterliche Info und ein bisschen Schnittmuster rund um das Thema. Zu lesen hier kurz vor Weihnachten.
Viel Spaß beim Selberschneidern!
George
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Schneidern im Mittelalter (11/13): Nähprojekt KAPUZENHAUBE
SCHNEIDERN IM MITTELALTER
Folge 11 – Nähprojekte: KAPUZENHAUBE
Die Kapuzenhaube (auch Gugel, Cucullus genannt) war eine seit dem späten 11. Jahrhundert bis 15. Jahrhundert hinein verbreitete Kopfbedeckung für Männer. Sie unterlag einer stetigen, zunehmend modisch orientierten Weiterentwicklung.
Die generelle Form bestand aus einem die Schultern bedeckenden Cape mit angeschnittener Kapuze. Der hintere Kapuzenteil endete in einem Zipfel (Liripipe), das im Verlauf der Jahrhunderte teilweise bis zur Hüfte hinab hing.
Durch die etwa gleiche Größe des Hals- und Gesichtsausschnittes lies sich die Kapuzenhaube nicht nur in der ursprünglich sinnhaften Form (nämlich als Kapuze) tragen, sondern auch als in der Gesichtsöffnung getragenen Hut. Sehr lange Liripipes wurden dabei dann um die Stirn gewickelt.
Die ursprüngliche, für Arbeit und Reise genutzte Form der Kapuzenmütze diente dem Wetterschutz und der Wärmung des Kopfes. Hierzu wurde dichte Wolle oder auch Leder/Fell verwendet. Für bessere Dichtheit und Tragekomfort konnte die Kapuzenmütze gefüttert sein – später auch gern modisch kontrastfarbig.
Als modische Kopfbedeckung ab dem 14. Jahrhundert war die Kapuzenmütze häufiger auch in anderen, zur übrigen Kleidung passenden Materialien anzutreffen.
Das Schnittmuster Kapuzenhaube
Auf dem Schnittmuster sind neben der typischen Grundform keine weiteren festen Varianten eingezeichnet; die Schnittform ergibt sich ursächlich aus den Kopfmaßen. Anpassungen können aber je nach gewünschtem Einsatzzweck und Trageart leicht selbst frei vorgenommen werden, speziell:
Schulterlänge: Je nach Material und gewünschter Trageart kann das Cape-Teil kürzer oder länger, schmaler oder breiter ausgeführt werden.
Liripipe: Als frühe Arbeitsbekleidung eher in der eingezeichneten Länge, kann aber nach persönlichem Belieben verlängert werden (grundsätzlich je später desto länger).
Zur Ausführung eignen sich dichte, etwas festere Materialien – vor allem Wollstoffe / Loden oder auch Leder und Fell.
Das Musterstück ist in Kalbsleder ausgeführt. Bei der Arbeit mit Leder ist es eine Herausforderung, ergibt aber auch im Ergebnis eine Einmaligkeit, die natürlichen Gegebenheiten wie Form oder Stärke des Materials in die Arbeit einzubeziehen. Im Musterstück beispielsweise bildet der natürliche Rand der Haut weitgehend den Saum des Capes; eine Verlängerung der Liripipe ist mit einem Lederriemen angenestelt.
Das Schnittmuster im Download beinhaltet eine bebilderte Schritt-für-Schritt Nähanleitung.
Das Schnittmuster zum Nähprojekt: Das Schnittmuster steht für die Maßschnittmuster-Software PASST! (kostenloser Download auf der Seite www.passt-online.de) und in vielen Standardgrößen zur Verfügung. In den gut 4 Wochen nach der Erstveröffentlichung dieses Blogartikels steht das Schnittmuster durch Eingabe des Gutschein-Codes auf der Bestellseite (dann EINLÖSEN klicken!) kostenlos zum Download bereit; nach dieser Frist gilt der normale Listenpreis. |
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Schneidern im Mittelalter (10/13): Nähprojekt BRUCHE
SCHNEIDERN IM MITTELALTER
Folge 10 – Nähprojekte: BRUCHE
Die Bruche (auch Brouche, Braies) war eine der ersten Formen der Beinbekleidung, belegt nur für Männer, seit Beginn des Mittelalters und in dieser Form über viele Jahrhunderte hinweg anzutreffen.
Dieses sehr einfache und schmucklose Kleidungsstück wurde überwiegend aus Leinen hergestellt, sicher wurde auch Nessel und Wolle verwendet – auf Hautfreundlichkeit dieses Stückes sollte aber geachtet werden. Repräsentativere Materialien wurden wohl eher nicht eingesetzt – die Eleganz dieses Kleidungsstücks ist durch die schnittformbedingte Passform am Rumpf / im Schritt sehr begrenzt.
Die Länge der Bruche variierte je nach Verwendungszweck. In kurzer Form wurde die Bruche als Unterbekleidung, beispielsweise unter der Cotte, genutzt. Durchaus konnte dieses Kleidungsstück aber auch unter der Oberbekleidung sichtbar sein oder sogar, z.B. bei der Feldarbeit, allein getragen werden.
Zur Befestigung der Bruche an der Taille diente entweder ein Tunnelbund, oder ein höherer Taillenbund wurde um einen Gürtel herumgewickelt.
Mit Aufkommen der einzelnen Beinlinge wurde oft eine kurze Bruche als Unterbekleidung verwendet, um die Beinlinge oben zu befestigen.
Gemeinhin sind vor allem zwei sehr unterschiedliche Schnittformen der Bruche belegt, die wir uns bei der Wichtigkeit dieses Kleidungsstücks für die damalige Männerwelt auch kurz beschreiben wollen:
Typ 1: Einteiliges, einfachstes, sehr materialsparend im Stoffbruch zugeschnittenes rechteckiges Haupt-Schnittteil, das sowohl beide Beine wie auch den Rumpf umfasst. Recht gut sitzend bis etwa Knielänge. Der Bund kann angeschnitten und einzeln angesetzt sein. Diesen Typ bildet unser Nähprojekt ab.
Typ 2: Zweiteiliges Schnittteil mit Verbindung im Schritt, gelegentlich mit zusätzlichen Einsätzen. Dies entspricht eher bereits der heutigen Schnittführung einer Hose, allerdings noch ohne passformoptimierende Bogenlinien.
Nähprojekt Bruche
Im 13./14. Jahrhundert war die Bruche eine verbreitete Form des Beinkleides vor allem im einfacheren Volk – das erste Nähprojekt hier speziell für den Herrn.
Von Männern wurde diese Schnittform sowohl als Unterbekleidung unter anderem, längeren Obergewand getragen wie auch als sichtbares Kleidungsstück beispielsweise unter einer kürzeren Cotte wie bei unserem Musterstück aus Leinen.
Diese Varianten sind auf dem kostenlosen Schnittmuster für dieses Kapitel (Details unten) eingezeichnet:
- Beinlänge: Kurz, Knie, Dreiviertel, Lang
- Weite: Schmaler, Normal, Weit
Das Schnittmuster im Download beinhaltet eine bebilderte Schritt-für-Schritt Nähanleitung.
Das Schnittmuster zum Nähprojekt: Das Schnittmuster steht für die Maßschnittmuster-Software PASST! (kostenloser Download auf der Seite www.passt-online.de) und in vielen Standardgrößen zur Verfügung. In den gut 4 Wochen nach der Erstveröffentlichung dieses Blogartikels steht das Schnittmuster durch Eingabe des Gutschein-Codes auf der Bestellseite (dann EINLÖSEN klicken!) kostenlos zum Download bereit; nach dieser Frist gilt der normale Listenpreis. |
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